Verhalten

„Nach draussen gehen soll nur, wer zur Arbeit oder zum Arzt gehen sowie wer Lebensmittel einkaufen oder jemandem helfen muss.“ (Pressekonferenz des Bundesrates)

Nur wenn sich alle daranhalten, können Ausgangssperren in der Schweiz verhindert werden. Unsere Landesmütter und -väter haben mit Sicherheit keine vorgezogenen kollektiven Sommerferien gemeint.

Die chinesische kommunistische Partei ist bereit, für Wirtschaftswachstum ziemlich weit zu gehen. Trotz hat sie Millionen von Chinesen unter Hausarrest gestellt. Dies hat gewirkt die Fallzahlen sind bereits zurückgegangen.

Aktuelle Zahlen

Eindrücklich sind die dramatischen Anstiege in der Schweiz während den letzten paar Tagen. Die offiziellen Daten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) sind oft nicht zuverlässig (dort wird noch mit Fax gearbeitet). Es gibt jedoch hervorragend grafisch aufbereitete Alternativen.

Dies zeigt, dass die Massnahmen des Bundesrates mit Sicherheit nicht zu früh gekommen sind. Die Anstiege Weltweit sind ebenfalls sehr eindrücklich.

Die tiefen Zahlen aus Singapur, Taiwan und Südkorea sind eindrücklich. Diese asiatischen Länder haben frühzeitig drastische Massnahmen ergriffen. Der Erfolg gibt ihnen Recht.

Natürlich gibt es Experten mit anderen Meinungen, welche das ganze verharmlosen oder sogar Massenansteckungen von jungen Leuten empfehlen. Doch dies ist ein Experiment und es ist nicht der Moment für Experimente.

Eine informative Übersicht finden Sie in der NZZ.

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Kurzfristiger Ausblick

Auch mit drastischen Massnahmen muss die Schweiz mit rund 3’000 Toten bis im Herbst rechnen. Nur schon bei moderaten Massnahmen explodieren die Zahlen.

Ein paar Grafiken veranschaulichen, die Dringlichkeit der Massnahmen.

Bis jetzt sind noch kaum Zahlen aus Indien, Afrika oder Südamerika vorhanden. Die Gesundheitssysteme dieser Länder sind auf eine Massenerkrankung nicht vorbereitet.

Die Mortalität steigt mit dem Alter und Jüngere können dem Virus relativ gelassen gegenüberstehen. Aber auch jüngere Leute können aus diversen Gründen auf medizinische Hilfe angewiesen sein. Ein Gesundheitswesen im Kriegsmodus kann diese Hilfe nicht mehr anbieten.

Mittel- und langfristiger Ausblick

Der Corona-Virus wird eine Epoche prägen wie die Mondlandung oder der Fall des Eisernen Vorhangs.

Mittelfristig hat die Schweiz noch weitere Aufgaben wie Altersvorsorge, Klima oder Beziehung zur EU zu lösen.

Die Verschuldung des Bundes (ohne Kantone, Städte und Gemeinden) wurde seit 2005 von 130 auf 100 Milliarden abgebaut. Und jetzt über 40 Milliarden auf einen Schlag, ohne dass die Schäden klar sind? Arbeitslosenentschädigungen (maximaler versicherter Verdienst CHF 12’350 pro Monat) und Kurzarbeit (nach drei Tagen) reichen vorerst.

Das SECO schätzt die Regulierungskosten auf rund zehn Prozent des Bruttoinlandprodukts. Im Ease-of-doing-business-index ist die Schweiz weit zurückgefallen und liegt inzwischen hinter Ländern wie Deutschland, Frankreich oder der Türkei. Cyril Northcote Parkinson hat schon vor mehr als 50 Jahren prägnant formuliert, wie sich die Bürokratie immer weiter ausbreitet. Mit dem Abbau von Regulierungen und Bürokratie könnte der Wirtschaft ein Wachstumsschub verliehen werden, ohne dass dies zusätzliche Gelder erfordern würde.

Langfristig dürfte das Klima die weitaus grössere Herausforderung als der Corona-Virus sein. Dieser Virus hat gezeigt, dass in unserer globalisierten Welt alle miteinander verknüpft sind und Probleme am einfachsten zu lösen sind, wenn sie gemeinsam und rechtzeitig angepackt werden. Falls wir die richtigen Lehren aus dem Corona-Virus ziehen, dürften wir der Zukunft positiv entgegensehen.