Mein Name ist Stefan Wieser und ich bin Inhaber der WIESER Treuhand Gruppe in St. Gallen. Die Altersvorsorge beschäftigt mich schon seit meiner Zeit als Wirtschaftsprüfer bei PWC in St. Gallen, als ich unter anderem AHV-Ausgleichskassen und Pensionskassen prüfen durfte.

Das Drei Säulen Prinzip ist vom Konzept her grundsätzlich eine gute Idee. Sobald die Politik Einnahmen und Ausgaben bestimmen kann, führt die fast zwangsweise zu Problemen. Leider ist dies sowohl bei der AHV als auch beim BVG der Fall.

Bei der AHV beträgt die die Lücke zwischen den zukünftigen Einnahmen und den zukünftigen Verpflichtungen gemäss einer Studie der UBS https://www.ubs.com/ch/de/private/pension/information/studies.html rund CHF 900 Milliarden. Dies sind rund 125% des Bruttoinlandproduktes oder die achtzehnfachen Jahreseinnahmen der AHV. Covid hat den Bund «nur» rund CHF 60 Milliarden gekostet. Falls die AHV Reform zustande kommt, reduziert sich die Lücke auf rund CHF 650 Milliarden. Sowohl die Guthaben als auch die Verpflichtungen aufgrund der heutigen gesetzlichen Grundlagen fehlen in der Bilanz des Bundes. Würde ich als Wirtschaftsprüfer eine solche Bilanz akzeptieren, würde mir die Revisionsaufsichtsbehörde die Zulassung entziehen.

Im BVG werden pro Jahr rund sieben Milliarden von den Aktiven zu den Rentnern «umverteilt». Wir können diese Zwangsenteignung – den Vorgang beim Namen zu nennen – nur bedingt verhindern. Hingegen wäre es möglich, über diese Umverteilung transparent zu informieren. Ich habe daher seit längerem vorgeschlagen, auf jeder Prämienrechnung und jedem Vorsorgeausweis den ungefähren Anteil dieser Umverteilung auszuweisen, so wie dies in der Zwischenzeit auch in NZZ https://magazin.nzz.ch/wirtschaft/umverteilung-in-der-zweiten-saeule-wer-am-meisten-draufzahlt-ld.1598025 gefordert wurde.

Nach einem Gespräch mit Herr Bodmer und Herr Bortolin wurde mir dies per Mail zugesichert. Passiert ist jedoch nicht mehr. Ich habe daher verlang, mein Anliegen an der Generalversammlung zu traktandieren. Dies wurde vom Verwaltungsrat abgelehnt.

Ich bin der festen Überzeug, dass es nicht reicht bei Problemen den Kopf in dem Sand zu stecken und fordere die Delegierten auf, mit mir hier an der GV oder später in Kontakt zu treten, falls Sie mein Anliegen zu unterstützen möchten.